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Zuhören, laufen lassen, Lösungen finden…

  • 4 min read

Von der erstaunlichen Einfachheit und Lösungskraft des Gehens.

Raus mit Euch!

Nun, da der Frühling naht (kalendarisch-meteorologisch) zieht es mich häufiger nach draußen. Gut ist, dass es anderen auch so geht und die Zeit der Mitgeherinnen und Mitgeher langsam anbricht. Aber das nur am Rande.

2 Schritte zurück – und zum Thema

Wir lernen viele Methoden, sammeln Zertifikate und möchten am liebsten alles anwenden. Am besten sofort.

Weil wir es lieben, Menschen und Organisationen zu helfen, weil wir es können und weil es Spaß macht. Naja… nicht zuletzt gibt es auch Maravedis und Piaster dafür (die Älteren unter uns erinnern sich).

Der Klient / Kunde fragt regelmäßig nach Referenzen, Zertifikaten, Erfahrung, Modellen, die aktuell sind – in der Regel mäßig (wirksam).

Orientierung und Sicherheit

Das ist mit der Sicherheit ist mit Sicherheit ganz ok. Das gibt dem Klienten Sicherheit und mir Positionierungspotenzial. Nur tatsächlich ist es eher so, dass all das nur als Eintrittskarte dient; als Appetizer und Bullet-Liste auf der Heimseite.

Kommen tut es dann meist ganz anders. Weil: Wichtig ist auf dem Platz.

Platz da

Und so ist es bei mir… erstens, weil ich gerne den Platz des Problems verlasse und Orte und Situationen aufsuche, die „unbelastet“ sind. Und stelle immer wieder fest, dass Methoden, Konzept und Modelle toll sind… aber der Situation / dem Menschen in erster Linie nix Verwertbares oder Nachhaltiges bringen.

Nach dem Motto: Ich war vorbereitet und hatte einen Plan. Und habe ihn durchgezogen. Weil ich dafür gebucht wurde.

Weniger…

Vorbereitet bin ich heute auch. In dem Sinne, dass ich voll und ganz im Setting bin. Und zuhöre. Das ist als Skill, Talent und Qualität gerade sehr aktuell – und läuft Gefahr zum nächsten inhaltsentleerten Buzzword zu werden.

Erst mal die Klappe halten! 

Was nützt es, wenn ich mit meinen tollen Konzepten übersprudele, Sie aber noch so voll von anderen Dingen bist, dass weder in Ihrem Kopf noch sonst wo Platz dafür ist.

Nix neues passt rein, wenn die alte Bude nicht ausgeräumt und feucht durchgewischt ist. Die Alltagserfahrung bestätigt das.

Toll… und jetzt?

Ich lasse Modelle und Konzepte im Standby. Lebensalter bringt in dieser Hinsicht angeblich erfreulicherweise Weisheit und Gelassenheit äh Geduld (sagen Wegbegleiter über mich).

Wir kommen also in Bewegung durch Bewegung. Das richtige Tempo des Gehens bringt Bewegung in die Gedanken, nachdem nach einigen Minuten erstmal die Anspannung sprichwörtlich weggelaufen wurde. Vielleicht ist auch die Anspannung von sich aus weggelaufen, weil es ihr zu entspannt ist?

Synchronisierung

Die Tritt-äh Schrittfrequenz harmonisiert / synchronisiert – und das Hirn (und der Rest) arbeiten dann mit einer Frequenz, die löst und klärt.

Üblicherweise ist es an dieser Stelle still. Oder hektisch. Oder genervt. Oder sonst was. Das ist aber egal. Deshalb können Sie diesen Absatz gerne streichen.

Hör! Mir! Zu!

Und dann folgt der Weg des Zuhörens. Mein Part. Der Klient spricht, erzählt, schimpft, lacht, teilt sich mit, erklärt mir die Dinge. Seine Dinge. Und während er / sie (sich) er-klärt, klärt sich fast automatisch das vorher noch Unklare. Gute Fragen und gutes Fragen meinerseits helfen uns beiden beim Verständnis.

Selbstläufer

Wie eben gesagt: Beinahe von allein entsteht Klarheit, Lösungen und Optionen tauchen auf, wo vorher scheinbar keine waren.

Die Lösungen und die Klarheit liegen in jedem einzelnen. Und das ergibt sich, wenn wir in Bewegung kommen. Auf der richtigen Strecke. Mit der nötigen Zeit – zielorientiert und ergebnisoffen.

Letzteres (also das mit dem Ergebnis), weil ich keine Garantien gebe. Außer der, dass der / die Mitlaufende nach einem Walk klarer und weiter ist als vorher.

Das kann langanhaltende Nachwirkungen haben und es kann sein, dass schon dieser Walk lebensverändernd ist.

Es kann sein, dass „nur“ ein Thema / ein Hindernis (z,B. ein Konflikt – wo auch immer) schon nach 1 Stunde oder weniger gelöst ist. Es kann auch einen ganzen Tag brauchen.

Kein Programm

Es gibt kein Programm. Vielleicht eine Dramaturgie, was die Auswahl und Gestaltung des Weges und die Wahl des Ortes angeht. Es dauert so lange, wie es dauert. Und es wirkt. Analog-natürlich. Mit Kollateralnutzen.

Einladung

Insofern ist dieser Text eine Erinnerung an die guten Effekte des Gehens und die Einladung zu einem Walk mit mir. Ob SoloWalk, DeinWalk, eine Stunde, ein Tag oder eine ganze Reise…