Man stelle sich folgende Situation vor: Kunde, erfolgreich, groß – kein Militär;-) Wir reden über Führung, Kommunikation, Konflikte. Intern und mit Kunden und anderen Stakeholdern. Wir reden über Trainings und Weiterbildungen und die Anforderungen und Erwartungen.
Lernen
Das ist gut so, denn aus Briefings und Feedbacks zu vergangenen Veranstaltungen kann der Trainer / Berater wertvolle Schlüsse ziehen, um gut zu bleiben und bessere Ergebnisse zu liefern. Ein wertvoller Impuls in besagtem Gespräch waren zwei Aussagen: „Bei uns sind alle die Blauen aus dem DISG-Modell – Zahlen, Daten Fakten. Sie kennen das.“ Und: „Wir wollen, dass das nach den Trainings entsprechend läuft – alle im Gleichschritt (Zwinkersmiley).“
Ooookeeeeeee…..
Zu den Problemen, die Unternehmen bekommen (wenn sie diese Probleme noch nicht haben), die auf Uni- und Konformität im Führungsstil fokussieren bzw. diese Monokultur fordern und fördern, schrub ich einst an anderer Stelle.
Alte Bekannte
Und hier grüßt das Murmeltier. Zwar an der anderen Straßenecke, aber das selbe Tier.
Wenn alle (oder fast alle) Mitarbeitenden vollständig-blaue Linkshirnhälftenbenutzer sind, dann sage ich: Obacht!
Klar, wenn alle gleich ticken, versteht man sich besser. Klar, wenn Gleichschritt gilt, ist man (vermeintlich) stärker. Ja, Entscheidungen gehen schneller vonstatten (zumindest wird das geglaubt).
Aaaber…
Wir lassen einen großen Teil unsere menschlichen Kapazitäten, Fähigkeiten, Möglichkeiten einfach im Keller, wenn wir die andere Hirnhälfte nicht nutzen und / oder Bedürfnisse und Motive in der Organisation und den Mitarbeitenden vorsätzlich ignorieren.
(Das Hirnhemisphären-Modell zitiere ich lediglich zur Veranschaulichung – wenn wir den Bogen weiterspannen, sollten wir uns auch mit Bauch- und Herzintelligenz und Co. auseinandersetzen.)
Stabilität?
Monokultur funktioniert im Innen vielleicht ganz gut. Sie strebt allerdings, wie alle Systeme (und Unternehmenskulturen), nach Stabilität. Neueintretende werden assimiliert (oder die Neuen tun es selbst) oder abgestoßen, damit das System stabil bleibt oder noch stärker wird. Change und Anpassungen, notwendige Anpassungen werden schwierig oder unterbleiben. Der Druck hingegen steigt.
Vorletzter
Und über kurz oder lang hat der Marktbegleiter, der die in seiner Organisation vorhandene menschliche Energie und Kapazität erkennt und den Menschen den kulturellen Boden bereitet, um sie produktiv und konstruktiv einzusetzen, die Nase vorn.
Blöd ist, dass viele Organisationen den Wind of Change gar nicht merken (oder es nicht wollen). Zu wichtig sind Status, Macht, Hierarchie – und Gleichschritt. Und Logik und Analytik, wo es nur ein richtig und ein Falsch gibt, um den Status Quo zu bestätigen.
Chancen…
Training und Beratung kann mit der Außenperspektive unterstützen, um Potenziale zu erkennen, Entwicklung zu ermöglichen, die Kultur im Unternehmen zu entwickeln und die Organisation nachhaltig besser werden zu lassen. „Lassen“, weil es erstaunlicherweise fast von allein passiert – was aber doof ist, weil man dann eben weniger Führungskräfte braucht, die dann auch nicht mehr soooo mächtig sind. Schlecht fürs Ego.
…und Risiken
Mehr vom Selben, die Zementierung von Macht, Konformität und Gleichschritt kann man natürlich machen – ist aber Mist. Und der Markt wird es regeln.
Besser
Daher: Wenn wir darüber reden, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und wir die Potenziale im Team entwickeln und den Einzelnen fördern wollen, sollten wir das auch tun – und nicht nur so tun als ob.
Ich bin dabei und unterstütze mit Freude und Herzblut – beratend, trainierend, moderierend.