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Aus Fehlern lernen – strukturiert, wer möchte…

  • 3 Minuten Lesezeit

Fehler sind manchmal dumm – und manchmal lebensgefährlich

Fehler macht niemand gerne. Wenn wir Fehler machen, machen wir uns lächerlich, stehen als Trottel oder (im schlimmen Fall) als Versager da, müssen den Fehler eingestehen, irgendwas wieder geradebiegen. Fehler sind einfach nur lästig – und manchmal halt gefährlich.

Also besser keine Fehler machen?

Ein schöner Gedanke, keine Fehler zu machen, fehlerfrei zu, zu leben und zu handeln.

Die Sache hat allerdings einen Haken:

Wer keine Fehler macht, der macht auch sonst nicht viel. Vor allem versucht er nichts Neues. Und: er erlebt nichts Neues. Veränderung so gut wie ausgeschlossen. Garantiert.

Aus Fehlern lernen? Warum denn?

Wenn Sie weder sich noch irgend etwas anderes verändern wollen, dann passiert mit Sicherheit nicht viel Aufregendes in Ihrem Leben – natürlich auch keine Fehler. Sie können sich an dieser Stelle Zeit die sparen und zurück aufs Sofa gehen. Oder den Fernseher einschalten. Oder beides.

Aus Fehlern lernen? Wie denn?

Ok, Sie sind noch da. Gut so. Unter uns: Aus Fehlern lernen ist nicht ganz einfach, aber es ist eine Grundfertigkeit, wenn es um (erfolgreiche) Veränderung geht. Im Sinne eines „Versuch macht klug“. Experimentierfreude, Lernfähigkeit und Mut bringen Sie voran.

Jetzt aber! Her mit der strukturierten Vorgehensweise!

Also, los geht es:

  1. Wachstum und Veränderung beginnen mit Ihrer (An-)Erkenntnis, dass Sie einen Fehler gemacht haben. Das ist der Ansatz für jegliche Verbesserung.
  2. Wenn Sie den Fehler verursacht haben, übernehmen Sie die Verantwortung dafür. Es hilft nichts und niemandem die Schuld jemand anderem in die Schuhe zu schieben. Es sei denn, Sie haben eine diebische Freude daran – allerdings schreibe ich diesen Beitrag dann nicht für Sie.
  3. Einen Fehler zu machen heißt nicht (als Mensch, als Person) falsch zu sein. Das ist eine ganz wichtige Trennung!
  4. Fehler lassen sich nicht rückgängig machen – das ist so. Sehr wohl aber können wir entscheiden, wie wir darauf reagieren, wie wir mit ihnen umgehen.
  5. Analysieren Sie die Gründe, die Ursachen, die dazu geführt haben. Sind es Einzelursachen? Gab es eine „unglückliche“ Verkettung verketteter Verkettungen? Zu Beginn klappt das ganz gut im stillen Kämmerlein. Sehr hilfreich und erkenntniserhellend ist allerdings die Perspektive von Außen. Gute Freunde, vielleicht ein Profi – wer auch immer: Außenstehende können Ihnen leichter die Bäume zeigen, wenn Sie den Wald nicht (mehr) sehen.
  6. Gab es im Vorfeld des Fehlers bekannte (Entscheidungs-) Alternativen? Aus welchen Gründen haben Sie sie nicht gewählt? Obacht: Es geht nicht darum leidend zu werden und verpassten Chancen nachzuhängen.
  7. Was müsste sich / müssten Sie ändern, damit der Fehler in dieser Form nicht mehr auftritt beziehungsweise, damit Sie diesen Fehler nicht wiederholen? Wie müssten Sie Ihr Verhalten ändern, damit diese Situation nicht erneut eintritt?
  8. Eines kann und wird passieren, wenn Sie sich länger mit dem Fehler, seinen Ursachen und überhaupt auseinandersetzen: Sie werden amüsiert sein. Wenn Sie kein Roboter sind und ansatzweise Humor haben, werden Sie amüsiert sein – und Ihren Fehler komisch bis lustig finden. Und das ist gut so, denn dann verliert der Fehler der Vergangenheit seinen Schrecken und Sie haben Mut Neues zu wagen statt Angst vor neuen Fehlern zu haben.
  9. Eine Warnung zum Schluss: Die nächste herausfordernde Situation wird nie genau so sein, wie eine vergangene. Das heißt, dass sich völlig neue (Fehler-) Möglichkeiten bieten. Deshalb ist es nur klug, sich nicht zu viel und ausschließlich mit dem Alten zu beschäftigen und mutig an die neuen Dinge heranzugehen.

 

(Beitragsbild: Gratisography.com)