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Das Walking Meeting – besser kommunizieren

  • 3 min read

Obama macht es, Zuckerberg macht es, und viele andere auch...

Wichtige Gespräche werden im Gehen geführt. Draussen. An der frischen Luft. Ohne die Begrenzung  eines Konferenzraums oder Büros. Ohne starre Sitzanordnung gegenüber.

Das Walking Meeting

Das klassische Gespräch kann bei beiden Gesprächspartnern Stress auslösen. Der geschlossene Raum, ein (Schreib-)Tisch als Barriere und Abgrenzung, der direkte Blickkontakt, fehlende Bewegungsfreiheit. Das sorgt nicht nur für Stress, sondern für Starrheit. Starrheit im Gespräch und in den Ergebnissen - wenn es denn welche gibt. Man denke an Feedbackgespräche, Exit-Interviews, Kritikgespräche etc.

Bewegung bringt Bewegung

Wer sich die Zeit und den Raum nimmt, mit seinem Gesprächspartner einmal um den Block zu gehen und das Gespräch in Bewegung zu führen, wird merken, dass vieles genau dadurch - die Bewegung - in Bewegung kommt. Kein begrenzender Raum, die Möglichkeit Position und Distanz zu seinem Gesprächspartner zu variieren - dabei immer den Blick und die Bewegung in dieselbe Richtung.

Gute Ergebnisse - nicht immer erwartungskonform

Ein Walking Meeting bringt überraschend gute und nachhaltige Ergebnisse - für beide Seiten. Besserer Input, mehr Vertrauen.

Wichtig ist, dass es - auch wenn es so aussieht - kein Spaziergang ist. Wer ein Walking Meeting durchführt, kann ein Gespräch nicht so führen, wie es im geschlossenen Raum geführt wird. Es gibt keine technischen Hilfsmittel, keine Grenzen aus "Ziegel und Beton" bei gleichzeitig hohen Anforderungen an die kommunikativen Fähigkeiten. Auch bedarf es geistiger Flexibilität, da Walking Meetings zwar eine Absicht haben, jedoch idealerweise ergebnisoffen sind - und so eine gute Quelle für Ideen und Ansätze darstellen. Damit muss man umgehen können. Genau so geeignet für formelle wie informelle Anlässe.

Viele Extras - wenn man darauf achtet

Nebenbei bringt die Draussen-Situation - wenn man Acht gibt - gute Ansätze für eine Aussage über die Zusammenarbeit, die sich aus dem gemeinsamen Tempo, der Distanz und Variabilität beim Gehen ableiten lässt.

Wie geht das?

Wie gesagt: Es sieht aus wie ein Spaziergang, ist es aber nicht. Schlecht vorbereitet, geht die Sache nach hinten los. Gut vorbereitet wird es ein Erfolg - und macht Spaß. Garantiert!

Teilnehmer: Am besten 2. Für Teams gibt es bessere Formate.

Umgebung: Draussen, grün, wenig Lärm, keine Ampeln, genug Fläche, falls es länger dauert.

Den Weg gezielt aussuchen und kennen: Wege, die breit genug sind um mit ausreichend Platz nebeneinander gehen zu können - und die vorher schon mal "erkundet" worden sind. Das klingt trivial, aber unbekannte "Single Trails" und Pfadfinderei sind hier eher kontraproduktiv.

Zeit und Zuhören: Es dauert gewöhnlich, bis die Gedanken und Lösungen in Bewegung kommen. Sprechpausen sind zum einschwingen erforderlich. Stille kann sehr produktiv sein.

Unerwartetes zulassen: Machen wir es wie die Prinzen von Serendip - begrüßen wir neue Ideen und Ansätze, auch wenn sie vorher gar nicht auf der "Agenda" standen.

Ergebnisse mitnehmen: Ideen und Lösungen können sehr flüchtig sein und es vom Walk nicht zurück bis zum Schreibtisch schaffen. Daher braucht es geeignete Methoden, die Ergebnisse festzuhalten und weiterzuverarbeiten. Sonst vergessen wir sie. Und vergessen, dass wir sie vergessen haben...

Implementierung: Die Akzeptanz in der Organisation ist wichtig - sonst fokussieren sich die Kollegen darauf, dass wir uns eine schöne Zeit draussen machen und nicht arbeiten;-)

 

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(Beitragsbild: Pixabay)