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Mikrowissensmanagement in „Altmodisch“ – aber effizient!

  • 4 min read

Mit den Ideen ist das so eine Sache

Die besten kommen, wenn wir uns mit ganz anderen Dingen beschäftigen: Also unter der Dusche oder im Traum oder beim Joggen. Jedenfalls selten dann, wenn wir an einem speziellen Problem kauen oder eine kreative Lösung für ein Problem suchen.

Mit den Ideen verhält es sich nämlich wie mit den Teilchen in der Quantenphysik: Sie benehmen sich anders, wenn wir ihnen die Aufmerksamkeit schenken. Und anders, wenn wir sie nicht beachten. Wenn wir auf Ideen warten, kommen sie nicht. Milch kocht immer dann über, wenn wir nicht hinsehen. Der Toaster löst in dem Moment aus, wenn wir uns kurz abwenden.

Wenn man nicht hinguckt

Gute oder geniale Ideen kommen immer dann wann sie wollen, und nicht, wann wir wollen. Und dann sollten wir sie uns merken. Hin und wieder klappt das und wir können uns später und bei Bedarf daran erinnern.

Meistens klappt das aber nicht und wir vergessen sie. Und wenig später haben wir vergessen, dass wir sie vergessen haben. Das ist blöd. Und so mancher kluge bis geniale Einfall ist später von jemand anderes übelst monetarisiert worden – wir lesen davon in der Zeitung. In dem Fall fällt es uns selbstverständlich wie Schuppen aus den Haaren: Mensch, diese Idee hatte ich doch vor 3 Jahren schon – warum habe ich bloß nicht?

Hättehätte, Fahrradkettte; wärewäre Autofähre. So oder so: zu spät!

Also… langer Rede kurzer Sinn: Wenn der interne Speicher es nicht hergibt, dann muss ein externer her. Und zwar einer (oder mehrere verschiedener Art), die einfach in der Bedienung, ausfallsicher und leicht lesbar sind – und den wir am besten (immer) bei uns haben. Ok, die Dusche bietet kein günstiges Umfeld für Medien aller Art, aber in der Zeitspanne, in der der geniale Gedanke noch präsent ist, sollten wir es bequem zum Speichermedium des Vertrauens schaffen.

Toolbox!

Mein Favorit
Ein Notizbuch – analog, maximal in DIN A5, bei Tageslicht ablesbar, extreme Akkulaufzeit, quasi abhörsicher, überlebt Stürze aus größeren Höhen.

Nummer 2: Karteikarten
Voll Retro. In A7 (das ist ziemlich klein) – Vorteil wie oben. Aufgrund des begrenzten Platzes muss ich mich kurz fassen. Ausserdem kann man die Dinger wunderbar zu Visualisierungszwecken auf größeren Flächen drapieren.

Moderner: Diktiergerät:
Mit oder ohne Kassette. Das ist immer dann eine gute Idee, wenn meine Aufmerksamkeit bzw. die Umstände es nicht ratsam erscheinen lassen zu schreiben. Beim Autofahren zum Beispiel.

Noch moderner: Diktier- und Notizfunktionen in Smartphone und Tablet
Da funktioniert die Eingabe per Tastatur und / oder per Stift. Und ohne Kassette. Der Vorteil ist, dass die Eingaben / Inhalte bequem in anderen Programmen oder Apps weiter verarbeitet werden können.

Es ist im Prinzip egal, welches Medium Sie benutzen. Das beste „Tool“ ist immer das, das Sie direkt greifbar haben. Gut ist natürlich, wenn es bei einer überschaubaren Anzahl an verwendeten „Tools“ bleibt – sonst vergessen Sie, wo Sie etwas notiert haben und verzetteln sich im wahrsten Sinne des Wortes – und das ist dann auch doof.

Pro-Tipp 1

Versehen Sie die Ideen / Notizen mit dem Datum und dem einen oder anderen Stichwort, wenn Sie Notizbücher verwenden. Im elektronischen Fall machen die Programme das zum Glück automatisch.

Pro Tipp 2 (der wichtigere von beiden)

Schmeißen Sie nichts weg! Legen Sie die Ideen / Gedanken, die Sie spontan vielleicht nicht so toll finden irgendwo ab, wo Sie auch später noch darauf zugreifen können. Ich habe für die Karteikarten, die es nicht in den praktischen Einsatz geschafft haben eine separate Box. Notizbücher sammle ich – und ich rupfe keine beschriebenen Seiten heraus.

Diese Boxen und alten Notizbücher sind eine Quelle der Inspiration der besten Art. In „alten“ Ideen zu stöbern stößt regelmäßig neue Ideen an.

 

(Beitragsbild: gratisography.com)