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Mach mal agil, mach mal kreativ…

  • 3 min read

Blöd ist, ich kann nicht, wenn jemand guckt.

Spaß beiseite

Da werden gerade wieder kostümierte Schweine durchs Dorf getrieben. Ich hätte es nicht gemerkt, wenn mich nicht eines von ihnen über den Haufen gerannt hätte… im Fallen und vor dem harten Aufschlag las ich noch die Worte „agil“ und „lean Du sein sollst!“

Huch. Ein leanes Schwein… also ein Kotelett gewordenes Oxymoron sozusagen.

Dann bin ich aufgewacht!

Schwein – äh schweißgebadet. Zum Glück ein Traum. Also das mit dem Schwein.

Das mit „lean“ und „agil“ nicht. Tatsächlich dachte ich, dass Agilität aus dem Hundetraining kommt, war aber wohl auf dem falschen Platz damit. Das hat heute mehr so mit Lego, Scrum und so Sachen zu tun. Lego kenne ich!

Trendthemen Lean (Management) und Agilität

Sie erscheinen neben Digitalisierung, Transformation und Kreativität ganz schön häufig in Diskussionen und (Fach-)Artikeln (und ich lasse mir nicht sagen, wieviele Worte mein Beitrag haben soll, damit er in irgendein Format passt oder „seo“ ist…). Gewiss ein wichtiges Thema. So werden Sie agiler, die agile Organisation, das agile Meeting und so weiter.

Alles schlechter damals?

Was waren wir denn vorher? Debil? Labil? So etwas in der Art wohl muss es gewesen sein. Und nun, nachdem jemand in der alten Bücherkiste aus Uni-Zeiten ein antikes Toyotabuch gefunden und diese alte Weisheit exhumiert hat, erfreuen wir uns lebhafter Diskussionen und einer unermesslichen Anzahl an Tipps, Seminaren und How-To-Anleitungen. Oder war es Kanban und Kaizen? Egal… selbe Kiste.

Nicht neu, aber ganz gut…

Gewiss… nach aller Struktur- und Effizienzpredigerei ist ein Stück Agilität eine feine Sache. Kann helfen. Eigenverantwortung und Selbstorganisation kann die (Arbeits-)Zufriedenheit steigern. Und Ergebnisse verbessern. Und eine Transformation beschleunigen. Oder erst möglich machen. Nur: Auf Rezept, also Ver- oder Anordnung wird es maximal suboptimal.

Nicht mit Ansage!

Warum? Nicht jeder kann oder will mit niedrigeren Leitplanken arbeiten. Nicht jeder kann oder will so richtig Eigenverantwortung übernehmen und sich selbst organisieren. Der Eine oder Andere freut sich, wenn der Chef ihm sagt, was er wie zu tun hat. Und dann natürlich auch die Konsequenzen daraus trägt. Das gibt tatsächlich etwas Sicherheit. Ist dann recht leicht im Nachgang oder laufend zu nölen, dass man ja nix entscheiden darf und alles so starr ist.

Kernkompetenz Eigenverantwortung!

Selbstorganisaton und Eigenverantwortung muss man wollen. Und können. Das heisst: Diese (neuen) Arbeitsweisen werden mit steigender Wahrscheinlichkeit dann ihre Wirkung zeigen, wenn jemand von innen heraus, vom seinem Wesen heraus so arbeiten kann oder will. Er davon überzeugt ist, die Sache mit Persönlichkeit, Charakter, den eigenen Werten (und Zielen) konsistent und kongruent ist. Mindestens fürs berufliche Umfeld.

Es nützt eben leider nur wenig, wenn wer sagt: So, jetzt machen wir agil. Oder wenn man agil über Agilität redet. So etwas darf und muss von innen kommen. Auch aus dem Inneren der Organisation. Das erfordert ebenfalls Konsistenz und Kongruenz. Vom Kern heraus kommend. Sonst bleibt es Show und Lippenbekenntnis.

Aber schön, dass wir darüber gesprochen haben, also über die Bedeutung der Agilität für den Erfolg.

Huch, da ist das Schwein wieder. Authentizität steht jetzt drauf. Ich kümmere mich drum! Sie lesen von mir! Aber ich muss jetzt zum Agilitäts-Treffen. Gucken, was es Neues gibt;-)

 

 

(Artikelbild: gratisography.com)