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Bauklötze gestaunt – oder: Was kleine Holzstücke mit dem Business zu tun haben

  • 3 min read

Sie kennen diesen Turm, der aus versetzten Schichten von kleinen Holzquadern gebaut wird?

Schicht für Schicht wächst das Gebilde bis alle Quader verbaut sind – und das eigentliche Spiel, das Jenga genannt wird, beginnen kann. Jenga kommt übrigens aus dem Suaheli und bedeutet so viel wie „bauen“.

Zurück zum Spiel

Reihum entfernen die Teilnehmer jeweils einen Quader aus dem Turm (der entfernte Quader darf allerdings nicht aus der obersten Schicht genommen werden – bei Umstrukturierungen im richtigen Unternehmensleben „macht man das“ schließlich auch nicht) und legen diesen oben auf.

Der Haken: Der Turm darf bei diesem Spielzug nicht zusammenbrechen. Gewonnen hat dann der, der den Turm NICHT zum Einsturz gebracht hat.

Was hier ein (mehr oder weniger lustiges) Spiel ist, können Sie hervorragend als eine Seite der Parabel auffassen: Die andere Seite der Parabel ist das Unternehmen, das aufgebaut, ausgebaut und umstrukturiert wird – dort allerdings wechseln die „Spieler“ während der Bauzeit bis zum Abriss häufig: Business-Jenga eben.

Was haben Jenga und Business gemeinsam, was können wir lernen und in die Unternehmenspraxis übernehmen?

Mindestens 10 Dinge:

  1. Manche Türme sind so stabil gebaut, dass sie zwar enorm fest stehen, aber kaum flexibel oder beweglich sind.
  2. Wenn es darum geht, den Turm zu erweitern (mit neuen Quadern – nicht im ursprünglichen Spielkonzept vorgesehen) wird an das bestehende Gebilde angebaut oder einfach aufgestockt. Das Fundament und die Struktur bleiben aber gleich. Der Anbau / die Erweiterung fügt sich der Ausgangsstruktur.
  3. Ist Umstrukturierung (speziell Konsolidierung) angezeigt, dann werden die Klötze, die am einfachsten zu entfernen sind entfernt. Die verbleibenden Träger halten dann (hoffentlich) die gesamte Last.
  4. Höher und größer (also Wachstum – Wachstum in die selbe Richtung) ist die einzige Option. Ob nun genug (gutes) Baumaterial vorhanden ist oder nicht.
  5. Eine Neustrukturierung mit den tragfähigsten Elementen an den strategisch wichtigsten Stellen ist kaum möglich, weil sie zu fest in das bestehende Gefüge integriert sind.
  6. Leichtbau kann zwar zu einer Flexibilität in die eine Richtung führen und gleichzeitig zu Instabilität in eine andere Richtung. Dreht der Wind von der „schmalen“ Seite zur „breiten“ Seite, beginnt das Gebäude zu wackeln und kippt um.
  7. Größe und Stabilität im Ruhezustand suggerieren meistens eine trügerisch Sicherheit.
  8. Wer zu stark mit dem Bau beschäftigt ist (welchen Stein kann ich jetzt herausziehen und macht mein Mitstreiter gleich einen entscheidenen Fehler?) verliert den Blick für das Gesamtgebilde.
  9. Es wird so lange gebaut, bis das Konstrukt nicht mehr tragfähig ist – viel hilft viel..
  10. Gewonnen hat der, der den Turm NICHT zum Einsturz gebracht hat – ein zweifelhafter Erfolg.

Es gibt noch viel mehr Gemeinsamkeiten – zur Illustration sollen die 10 genannten reichen.

Die Transferleistung für das Geschäft?

Wenn Sie die Lerneffekte und Parallelen aus dem Jenga-Spiel ins Positiv-Konstruktive übertragen, können Sie Baumängel in Ihrem Business weitgehend reduzieren und eine tragfähige, flexible, antifragile und erfolgreiche Organisation aufbauen und erhalten.

Der Business-Jenga Ansatz ist so einfach wie wirkungsvoll und für alle Unternehmen und Branchen geeignet – ob Produktion oder Dienstleistung. Unabhängig von der Position im Lebenszyklus.